Fellwechsel zieht Reißleine

Liebe Jägerinnen, liebe Jäger

es tut uns aufrichtig Leid, dass wir Ihre Planungen für diese Saison, Ihren Enthusiasmus und Ihren guten Willen zur nachhaltigen Nutzung Ihrer Jagdstrecke so kurzfristig und entgegen aller Meldungen und Pressemitteilungen, bis zum 31.1021, über den Haufen werfen müssen.

Wir haben auf unserer Einnahmenseite keinerlei Bewegung. Der internationale Fellhandel ist auf uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Handel betreibenden Personen angewiesen. Denn der Handel mit Fellen ist sehr kostenintensiv und darum ist es für Käufer größerer Mengen absolut notwendig die Ware vor Kaufabschluss besichtigen zu können. Im Moment liegt der Schwerpunkt des Fellhandels in Fernasien. Es ist für potentielle Kunden aus diesen Regionen zu aufwändig zum Abschluss von Geschäften zu uns zu reisen. So dass diese Käufer lieber ihre Wildware in Russland, Kasachstan oder anderen asiatischen Ländern kaufen. Bis nach Deutschland kommt auf Grund der Entfernungen und insbesondere auf Grund der gegenwärtigen und wohl noch lange zukünftigen Reisebedingungen niemand.

Auf der Ausgabenseite haben wir mehrere Positionen in jeweils sechsstelliger Höhe. Diese Kosten sind insbesondere die Transporte (Fuhrpark + Mobilität), der Aufwand von Energie in Form von Elektrizität ( mehrere Gefriercontainer zur Lagerung der Körper und der Felle während und zwischen den Arbeitsabläufen + Spezialmaschinen zur Entfettung der Felle + Trocknungsanlagen zum Trocknen der Rohfelle). Nicht unerheblich sind außerdem die Kosten für die ordentliche Entsorgung der anfallenden Tierkörper. Dazu kommen natürlich noch Löhne und diverse Kosten für verschiedenen Kleinkram.

Wir müssen aktuell und akut feststellen, dass die Kosten insbesondere für Energie und Fuhrpark in diesem Jahr so sehr gestiegen sind, dass dadurch die Finanzierung der Betriebsabläufe gesprengt wurde. Für das kommende Jahr sind weitere Steigerungen der Energiekosten in unkalkulierbarer Höhe abzusehen. Da diese Kostensteigerungen nicht nur uns betreffen sondern auch alle anderen Unternehmen, werden auch diese gezwungen sein Ihre Preise für Leistungen erhöhen zu müssen. Das heißt für uns, dass die teuerste Entsorgung von Tierkörpern in der Welt noch teurer werden wird. Spediteure werden noch mehr fordern müssen, um unsere getrockneten Felle in die immer seltenerer werdenden Zurichtereien Europas bringen zu können. Ebenso für die Transporte der gegerbten Felle zurück zu uns. Natürlich werden über kurz oder lang die Lohnkosten diesem Trend folgen. Denn auch unsere Arbeitnehmer müssen den potenziell steigenden Kosten der Lebenshaltung irgendwann gerecht werden.

Kurz gesagt: Wir müssen die Reissleine ziehen.

Das sieht unprofessionell aus. Ist es aber nur auf den ersten Blick. Wir können uns nur den Rahmenbedingungen anpassen denen wir auf Gedeih und Verderb nun mal ausgeliefert sind. Wenn also jemand unprofessionell ist, dann sind das in erster Konsequenz die Verantwortlichen der Schaffung dieser Rahmenbedingungen. Für diesen Personenkreis der Verantwortlichen sind wiederum die Wähler dieses Landes verantwortlich.

Neben den höchsten Energiekosten der Welt haben wir noch das Thema der Abschaltung von leistungsfähigen Kraftwerken, das zum Jahreswechsel aktualisiert werden wird. Stellen Sie sich vor Sie haben 5 riesige Gefriercontainer voll mit gefrorenen Tierkörpern oder Fellen im Garten stehen und der Strom fällt für mehrere Tage aus, weil es das Kraftwerk, das Sie im letzten Jahr mit Strom versorgte, in diesem Jahr einfach nicht mehr gibt. Dann sind Ihnen auf jeden Fall die Entsorgungskosten für den verdorbenen Inhalt des Kladderadatsches sicher. Auf der Einnahmenseite haben Sie dann das Gleiche als wenn Sie keine Ware angenommen hätten. Also machen wir genau das.

Wir setzen in der Saison Herbst21/Winter22 die Annahme von Bälgen aus.

Sobald es marktechnisch nur den geringsten Ansatz für eine eventuell lohnende Perspektive unserer Unternehmung gibt, kommen wir auf Sie zu und wir machen genau dort weiter wo wir jetzt gezwungen sind aufzuhören.

Wir arbeiten an einem vernünftigen Weg in Zukunft Ihren Aufwand für Jagd und Lagerung der Bälge finanziell ausgleichen zu können. Dafür haben wir mehrere Ansätze, die noch nicht spruchreif sind und deren Erläuterung dieses ohnehin umfangreichen Schreibens unnötig strapaziert.

Die versprochene Prämierung ist nicht vergessen und wird ausgeführt sobald das möglich ist. Der Rahmen für eine solche Prämierung ist eine große Messe wie z.B die „Jagd und Hund“. Die Prämien sind natürlich Kooperationen mit anderen Unternehmen und machen für diese Unternehmen nur Sinn wenn eine Messe uneingeschränkt statt findet. Doch niemand kann vorhersehen wann eine echte, freie Messe je wieder statt findet. Darum liegt sogar der simpelste Arm unserer Aktivitäten gezwungenermaßen auf Eis.

Apropos Eis. Im Falle der immer häufiger passierenden – jedoch bisher medial weitgehend unterdrückten Meldungen über Stromausfälle – ist es auch für Sie derzeit persönlich sinnvoller KEINE Bälge in einer Gerfriertruhe zu haben, die auf eine Abholung warten. Unsere Routenplanung zur bundesweiten Abholung war in der Vergangenheit schon sehr aufwändig. Eine Routenplanung auf Basis lokaler Stromausfälle können wir ebensowenig leisten wie für den Fall eines gesamtdeutschen Stromausfalls.

Die angenommen Auftragsarbeiten werden wie zugesagt ausgeführt. Über die Gründe für die Verzögerungen in diesem Sektor könnte ich einen weiteren mehrseitigen Text schreiben. Kurz und knapp: Wird erledigt! Wann endlich? So schnell es geht!

Wir lassen niemanden von Ihnen im Stich. Wenn Sie trotz allem oder weil Sie zu spät von dieser Information erfahren, das eine oder anderer Tierchen in der Truhe haben, holen wir das nach Anmeldung und Absprache ab. Uns liegt es ernsthaft an einer prosperierenden Zukunft mit Ihnen.

Viele Grüße und die besten Wünsche,

Ihr Christoph Schriever und Peter Truch
Fellwechsel Vertrieb GmbH, 03.11.2021

Hubertusmesse in Groß Oesingen

Am vergangenen Sonntag konnten zahlreiche Jägerinnen und Jäger eine feierliche und eindrucksvolle Hubertusmesse an der Friedenskirche in Groß Oesingen erleben.

Nachdem die Glocken der Friedenskirche geläutet hatten, ertönte das Signal „Begrüßung“, gespielt vom Parforcehorn Bläsercorps Gifhorn unter der Leitung von Günther Kaufmann. Anschließend begrüßte der Vorsitzende der Jägerschaft Gifhorn, Ernst-Dieter Meinecke, die Gäste und bedankte sich bei den Mitwirkenden sowie dem Hegering Groß Oesingen für die Vorbereitungen und die Gastfreundschaft.

Pastor Andreas Salefsky führte durch die Messe mit Psalmgebet, Meditation und Ansprache. Darin beschrieb er eindrucksvoll seine Erlebnisse in der Natur und aus der Perspektive des Jägers. Aus der Geschichte, wie sie vom Heiligen Hubertus überliefert wurde, leitete er wichtige Impulse zur Erhaltung unserer Erde und zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen ab. Die Lesung wurde vorgetragen von Henrik Müller von der Ohe, Hegeringleiter Groß Oesingen. Die Fürbitte gestalteten Silke Bock, Kirchenvorständin sowie Michael König, Hegering Groß Oesingen gemeinsam.

Die Abkündigungen sowie die Einladung zum anschließenden Beisammensein im Garten des Gemeindehauses richtete der Ortspastor Karsten Heitkamp an die Gäste.

Nach dem Glaubensbekenntnis und einem gemeinsamen Lied beendete das Jagdhorn-Bläsercorps Wahrenholz unter der Leitung von Ralf Bödecker die Hubertusmesse mit dem Hubertusmarsch.

Vorsitzende Ernst-Dieter Meinecke, Foto: Nina Feith
Pastor Andreas Salefsky und das Parforcehorn-Bläsercorps Gifhorn, Foto: Nina Feith
Pastor Karsten Heitkamp, Foto: Nina Feith
Fürbitte gestaltet durch Silke Bock, Kirchenvorständin Groß Oesingen & Michael König, Hegering Groß Oesingen, Foto: Nina Feith
Jagdhorn-Bläsercorps Wahrenholz, Foto: Nina Feith

28.10.2021, mr

Karsten Lacü und Frank Kolbe per Briefwahl vorgeschlagen

Wahl zum Kreisjägermeister und Vertreter der Jäger/innen: Karsten Lacü und Frank Kolbe werden der Landesjägerschaft und dem Kreistag Gifhorn per Briefwahl durch die Mitglieder vorgeschlagen.

Mit einer eindrucksvollen Wahlbeteiligung von 73,6 % unserer Mitglieder wurde am Dienstagabend gegen 20:00 Uhr das Ergebnis von Dr. Hartmut Kolbe veröffentlicht, nachdem der anwesende Notar, Herr Uwe Finkbeiner aus Wahrenholz, die Richtigkeit über Ablauf und Ergebnis bestätigte.

Die wenigen Zuschauer – die Auszählung war vereinsöffentlich – erlebten einen perfekt organisierten „Auszählmarathon“. Pünktlich um 16:00 Uhr wurde die Wahlurne in den Rittersaal gebracht, ohne noch einmal einen letzten Blick in alle Briefkästen der Landkreisverwaltung zu versäumen!

Ein bis ins kleinste Detail erstellter Ablaufplan machte die Vorgehensweise der Briefwahlzählung für die Auszählteams – bestehend aus Hegeringleitern – unmissverständlich deutlich. Die Teams nahmen ihre Arbeit auf. Nach akribischen Zählungen und zwei kleinen Pausen stand das Ergebnis fest:

Abgegebene Wahlbriefe 1452, Wahlbeteiligung 73.6%

Kreisjägermeister:

Wahlzettel gesamt 1409
Ungültige Wahlzettel 9
Kandidat Karsten Lacü 780 (55.7%)
Kandidat Ernst-Dieter Meinecke 620 (44.3%)

Stellvertretender Kreisjägermeister:

Wahlzettel gesamt 1400
Ungültige Wahlzettel 12
Kandidat Frank Kolbe 868 (62.5%)
Kandidat Hartmut Röling 520 (37.5%)

Dieses Wahlergebnis muss nun noch vom Kreistag des Landkreises, der sich am 03.11.2021 konstituiert, bestätigt werden.  

2021-10-28, Angela Heider, Presseobfrau, im Auftrag der Wahlleitung.

Foto: Karsten Lacü

Motorsägen-Kurs erfolgreich abgehalten

Am vergangenen Wochenende konnten 13 Teilnehmer den Motorsägenkurs erfolgreich absolvieren.

In einer ersten Einheit wurden die theoretischen Inhalten im Schulungsraum am Schießstand vermittelt. Als Referent konnte Harald Sälzer gewonnen werden. Mit seiner Erfahrung aus dem Profi-Bereich konnten zahlreiche Fragen diskutiert und beantwortet werden. Am zweiten Tag folgte dann der Praxisteil im Forstrevier. Jeder der Teilnehmer hatte die Gelegenheit, das gelernte praktisch unter Anleitung umzusetzen und anzuwenden.

Es hat allen Teilnehmern sehr viel Spaß gemacht. Der Kurs wird voraussichtlich auch im nächsten Jahr wieder angeboten.

 

mr, 17.10.2021

Wahl Kreisjägermeister und Vertreter der Jäger und Jägerinnen im Jagdbeirat

Es stehen für die o.g. Ämter folgende Personen zur Wahl:

Kreisjägermeister

Karsten Lacü, Dagebrück

Ernst-Dieter Meinecke, Barwedel

Vertreter der Jäger und Jägerinnen im Jagdbeirat

Frank Kolbe, Hankensbüttel

Hartmut Röling, Räderloh

Durch *klicken* auf die Namen können Sie eine Vorstellung der Kandidaten runter laden.

Die Wahl erfolgt per Briefwahl durch die Mitglieder der Jägerschaft Gifhorn.

Ferienaktion „Nistkästen bauen“ der Gemeinde Isenbüttel

Bei strahlendem Sonnenschein fand am 31.8 von 14 bis 18 Uhr die Ferienaktion „Nistkästen bauen“ der Gemeinde Isenbüttel statt .
Die 14 Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren hatten sehr viel Spaß und brachten zusammen mit den Jägern des Hegerings Hehlenriede Nistkästen im Revier in Isenbüttel an.
Sina Potratz von der Jugendförderung Isenbüttel begleitete die ganze Aktion. Mit Wachsmalern verzierten die Kinder noch einen selbstgebauten Nistkasten aus Tannenholz-Bausätzen und durften diesen mit nach Hause nehmen. Einige Kinder freuten sich schon darauf, den Meisenkasten im Garten aufzuhängen, um dort die Vögel beobachten zu können.
Die Bausätze hatte Armin Siedentop vom Hegering Hehlenriede organisiert. Zum Ausklang gab es für alle ein Eis und ein Gruppenfoto mit den Jägern und Kindern, die stolz ihre verzierten Nistkästen präsentierten.

Heidepokal 2021

Am vergangenen Samstag wurde der Heidepokal 2021 der Jägerschaft Gifhorn ausgeschossen. Die Veranstaltung fand in dieser Form zum ersten Mal statt. Da die Kreismeisterschaft aufgrund von Corona wieder ausfallen musste, haben sich Ralf Müller, Kreis-Schießobmann, und seine Helfer eine corona-conforme Variante ausgedacht:

Der Pokal wurde in drei Disziplinen ausgeschossen:
10 Schuss laufender Keiler
15 Schuss Trap
25 Schuss Skeet Gifhorn Spezial

Aufgrund eines sehr regnerischen Vormittags ergaben sich teilweise herausfordernde Bedingungen. Trotzdem hat es den Teilnehmern sehr viel Spaß gemacht. Zur Siegerehrung zeigte sich dann die Sonne. Alle Teilnehmer erhielten einen Munitionspreis.

Gesamtsieger in der Einzelwertung wurde Detlef Schulze aus dem Hegering Sassenburg mit 272 Punkten. Er erhielt den A-Pokal sowie 5 Packungen Munition als Preis.

Den zweiten Platz erreichte Hans-Heinrich Behme mit 262 Punkten dicht gefolgt auf dem dritten Platz von Meinhard Haupt mit 261 Punkten, punktgleich mit Alex Schmidt.

Die meisten Punkte beim laufenden Keiler erreichte Ulli Plack mit 95 Punkten.

Die meisten Punkte beim Trap erreichte Meinhard Haupt mit voller Punktzahl: 75

Die meisten Punkte beim Skeet Gifhorn Spezial erreichte Detlef Schulze mit 120 Punkten.

Sieger des B-Pokals wurde Nils Falke aus dem Hegering Steinhorst mit 221 Punkten.

Die Mannschafts-Wertung:

1. Hegering Sassenburg 759 Punkte (H.-H. Behme, D. Schulze, K. Lacü)
2. Hegering Hillerse 747 Punkte (U. Plack, M. Klopp, J. Späht)
3. Schweinemänner Wolfsburg 730 Punkte (N. Hüller, J. Hüller, D. Müller)

Karsten Lacü dankte Ralf Müller und seinen Helfern für die Organisation der Veranstaltung und den Teilnehmern für die gute Disziplin. Die Veranstaltung soll nach Möglichkeit im nächsten Jahr als Ergänzung zur Kreismeisterschaft wiederholt werden.

Ergebnisse zum Download

Markus Müller überreicht den Pokal für den Gesamtsieg an Detlef Schulze.
Nils Falke mit dem B-Pokal.

30.08.2021, mr

Stellungnahme zum geplanten Kunstrasenplatz in Hillerse

GEMEINSAMES Diskussionspapier, 22. August 2021

ASV Hillerse, Hegering Hillerse und NABU Kreisverbandes Gifhorn nehmen zum geplanten Kunstrasenplatz in Hillerse erneut Stellung.

Die Anlage eines Kunstrasenplatzes (KRP) ist gegenüber einer Anlage eines Naturrasenplatzes äußerst hochpreisig, die dauerhafte Pflege des KRP ist kostenintensiv und aufwändig, die Aufnahme und vor allem Entsorgung des abgenutzten Belagssystems ist heute preislich kaum kalkulierbar und dessen Neuanlage im Zuge einer Sanierung nach 10-15 Jahren ist ebenso kostspielig. Neben den ökologischen Aspekten könnte das Projekt eine langfristige Kostenfalle darstellen.

Im Folgenden sind Argumente und Fragen zusammengestellt, die aus Sicht der genannten Verbände nicht hinreichend berücksichtigt werden:

Diskussionspapier hier runterladen

 

Waffengesetz: Übergangsfristen laufen aus

2. Juli 2021 (DJV) Berlin

Jäger müssen bestimmte wesentliche Teile, Magazine und Salutwaffen bis zum 1. September 2021 bei der Behörde melden. Ein Frage-Antwort-Papier des DJV enthält weitere Informationen.

Nach der Änderung des Waffengesetzes im vergangenen Jahr laufen zum 1. September 2021 wichtige Übergangsfristen aus. Bis Ende August müssen bestimmte größere Magazine oder bestimme wesentliche Waffenteile, die bisher nicht gesondert erfasst wurden, bei der Waffenbehörde gemeldet werden. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat ein Frage-Antwort-Papier zur Änderung des Waffenrechts veröffentlicht. In einem Leitfaden erläutert das Bundeskriminalamt die neuen Bestimmungen für wesentliche Waffenteile anhand vieler Beispiele.

Weitere Informationen finden Sie auf der DJV-Seite: https://www.jagdverband.de/waffengesetz-uebergangsfristen-laufen-aus

Drei Beine – Ein Ziel

Isenhagener Kreisblatt, 03.08.2021

Tülaus Jäger stellen reflektierende Holzkonstrukte gegen Wildunfälle auf.

Tülau – Wildunfälle: Immer wieder kommt es auf den hiesigen Straßen an den Wald- und Feldzonen zu Unfällen. Oft spielt dabei nicht angepasste Geschwindigkeit eine Rolle, der Wechsel von Wildtieren wird unterschätzt. Nun haben Mitglieder der Jagdgemeinschaft Tülau-Fahrenhorst einige Unfallschwerpunkte in der Gemarkung Tülau gekennzeichnet, um die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren.

Die meisten Unfälle passieren in den Abend- und frühen Morgenstunden, wobei Übergangsbereiche zwischen Wald- und Feldzonen besondere Gefahrenschwerpunkte darstellen – das berichtet der Deutsche Jagdverband. Besonders in den genannten Zonen sei mit regelmäßigem Wildwechsel zu rechnen, da die Tiere zur Äsung vom Wald auf die Felder ziehen und danach wieder den Schutz des Waldes aufsuchen. Gerade in diesen Bereich gibt es offizielle Warnschilder, auch in Tülau. Doch oft werden sie unterschätzt, wie Jens-Torben Trump von der Jagdgemeinschaft Tülau-Fahrenhorst berichtet.

Aus diesem Grund haben die Jäger nun zusätzliche Dreibeine aufgestellt. Dabei handelt es sich um reflektierende Holzkonstruktionen. Die Dreibeine werden an Stellen aufstellt, wo es in der Vergangenheit häufig zu Wildunfällen kam, erklärt Trump. Damit sollen Autofahrer auf Unfallschwerpunkte hingewiesen und zu einer angepassten Fahrweise animiert werden. „Es handelt sich nicht um Vermessungspunkte oder Markierungen für Ameisenhaufen“, verdeutlicht Trump die Verwechslungsgefahr. Für das Aufstellen der Holzkonstrukte bedarf es einer Genehmigung vom Landkreis Gifhorn.

„In den letzten drei Jahren kam es in der Gemarkung Tülau-Fahrenhorst durchschnittlich zu elf Wildunfällen pro Jahr mit Rehwild“, berichtet Trump. Rechnerisch ergab dies Sachschäden von 33000 Euro pro Jahr alleine in dieser Gemarkung. Über das Jahr gesehen ist laut Trump die Gefahr von Wildunfällen in den Monaten April und Mai und von Oktober bis Dezember am höchsten, aber auch zur derzeitigen Paarungszeit der Rehe (Ende Juli bis Anfang August) müssen Autofahrer mit erhöhter Vorsicht unterwegs sein. Trump verdeutlicht noch einmal das Risiko von Zusammenstößen mit Wild: „Bedenken sollte jeder Autofahrer, dass er bei den erlaubten 100 km/h einen Anhalteweg von 79,2 Meter hat, um sein Fahrzeug zum Stehen zu bekommen.“

Als Reaktion darauf wurden bereits vor mehreren Jahren blaue Wildwarnreflektoren an den Leitpfosten der Kreisstraßen angebracht. „Anfangs zeigten diese gute Erfolge“, sagt Trump. Allerdings seien Rehe, wie Menschen auch, Gewohnheitstiere, weshalb die Wirkung nach einigen Jahren nachließ. Eine Alternative zur Reduzierung der Wildunfälle sei zudem die verstärke Bejagung an den Strassen „Aus der Kombination der Maßnahmen erhoffen wir uns, die Zahl der Wildunfälle wieder zu senken“, so Trump. Dabei verweist er darauf, dass alle Wildunfälle auch „unverzüglich bei der Polizei gemeldet werden müssen“. Zu häufig werden verunfallte Tiere erst später zufällig entdeckt. Zusätzlich können Autofahrer Wildunfälle über die Tierfund-Kataster-App melden. Aus diesen Daten ermitteln Wissenschaftler der Universität Kiel dann deutschlandweit Wildunfall-Schwerpunkte. hib

Der Bund bezuschusst zwei Drohnen zur Kitzrettung

Aller-Zeitung, Mittwoch, 4. August 2021, von Ron Niebuhr

Übergabe in Vollbüttel: Die Kreisjägerschaft bräuchte mindestens zwei weitere fliegende Kameras
 
Vollbüttel
Jäger im Kreis Gifhorn spüren Rehkitze im hohen Gras auf, bevor das Grünland von Landwirten gemäht wird. Zwei neue Drohnen konnte man jetzt als Unterstützung anschaffen – dank Fördermitteln aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Staatssekretär Uwe Feiler kam extra aus Berlin zur Übergabe eines fliegenden Hightech-Helferleins nach Vollbüttel.
 
„Der Landkreis Gifhorn ist einer der größten, schönsten und artenreichsten in ganz Niedersachsen“, sagte Ernst-Dieter Meinecke. Der Vorsitzende der Jägerschaft Gifhorn und seine Mitstreiter möchten, dass es so bleibt. Daher waren sie hoch erfreut über die Fördermittel zum Kauf der Drohnen. Rund 7000 Euro kostet eine Drohne. 60 Prozent davon trägt der Bund, den Rest die Jägerschaft Gifhorn. Stationiert wird die jetzt übergebene Drohne in Vollbüttel.
 
Heinrich Wrede, Vorsitzender der örtlichen Jägerschaft, erklärte dazu: „Wir haben sehr viel Grünland bei uns.“ Und durch die Nähe zum Viehmoor auch viel Wild. Bisher habe man das Grünland mühsam zu Fuß nach Kitzen abgesucht, bevor Landwirte mit dem Mähen begannen. Das sei eine „sehr, sehr schwierige Aufgabe“ – übrigens trotz der Unterstützung durch Hunde, denn eine Witterung haben Rehkitze nicht.
 
Zuletzt konnte man dabei zum Glück auf die Hilfe von Jörg Blecker zählen. Der Lagesbütteler setzte eine Drohne ein, ähnlich wie das jetzt von der Jägerschaft Gifhorn angeschaffte Exemplar. „Mit seiner Hilfe haben wir 18 Kitze gefunden, ohne gerade einmal zwei“, verdeutlichte Wrede, wie wertvoll so ein fliegendes Auge fürs Aufspüren der jungen Wildtiere ist.
 
Apropos: „Die Kamera macht den Löwenanteil vom Kaufpreis aus. Die muss wirklich gut sein“, sagte Meinecke. Denn sie muss selbst bei wenig Licht und aus großer Höhe gestochen scharfe Bilder liefern, um die Kitze erspähen zu können. Die Drohne selbst koste vielleicht 800 Euro, dazu kämen noch ein paar Hundert Euro für ein Tablet zur Auswertung der übertragenen Videobilder und zur Festlegung des Suchrasters. Der große Rest entfalle auf die Kamera, sagte er.
 
Eigentlich sei es Aufgabe der Landwirte, das Grünland selbst vorm Mähen nach Kitzen abzusuchen. Sie rechtzeitig vom fahrenden Trecker aus zu entdecken, sei nämlich unmöglich. „Keine Chance. Dafür sind moderne Landmaschinen viel zu schnell und zu groß“, sagte Blecker. Das vorherige Absuchen jedoch ist für Landwirte allein kaum zu schaffen. Zumal man die Kitze nicht nur finden, sondern auch für die gesamte Mähdauer vom Grünland fernhalten muss.
 
Die Jägerschaft helfe den Landwirten dabei gern, versicherte Meinecke. Was das für die durch die Bank ehrenamtlich aktiven Jäger heißt, wusste Staatssekretär Uwe Feiler: „Richtig früh aufstehen, um schon vor der Arbeit Felder abzusuchen. Das kann man gar nicht hoch genug einschätzen“, lobte er. Insofern freue er sich, dass der Bundestag das vom Ministerium angeschobene Förderprogramm zum Kauf von Drohnen bewilligte und drei Millionen Euro bereitstellte. Die Resonanz der Jäger darauf sei super: „Wir haben 500 Anträge für 700 Drohnen erhalten“, berichtete Feiler. Zwei davon gehen in den Landkreis Gifhorn. Der bräuchte wegen der enormen Ausmaße – laut Landvolk Niedersachsen entfallen auf gut 156 000 Hektar Gesamtfläche knapp 14 000 Hektar Grünland – weitere Drohnen, meinte Meinecke. Allerdings durfte jeder Verein vorerst nur Fördermittel für bis zu zwei Drohnen beantragen. Bundestagsabgeordnete Ingrid Pahlmann machte sich bei Feiler für eine Ausnahme stark, denn bis zur Fusion gab es ja zwei Vereine im Kreis Gifhorn: die Jägerschaften Nord und Süd. Sollte der Fördertopf nicht ausgeschöpft werden, „würden wir gern Zuschüsse für zwei weitere Drohnen bekommen“, sagte sie. Feiler will prüfen, was machbar ist.
 

DJV-Forderungen zur Bundestagswahl

Der Deutsche Jagdverband (DJV) als Dachorganisation der Jäger hat eine Sonderseite zur bevorstehenden Bundestagswahl im September erstellt. Dort werden die Kernforderungen der Jägerschaft an die Politik formuliert und dargestellt. Neben dem Forderungspapier gibt es dort auch einen Wahlprüfstein zum herunterladen sowie zahlreiche Videos zu den einzelnen Themen. Im Zentrum stehen dabei die Bereiche

  • Jagdzeiten und Jagdmethoden
  • Wald und Wild
  • Bleifreie Jagdmunition
  • Streng geschützte Arten wie Wolf, Biber oder Kormoran
  • Afrikanische Schweinepest
  • WILD-Monitoring
  • Agrarpolitik
  • Jagdliche Sozialversicherung
  • Waffen
  • Wiedervernetzung

Die Dokumente und Videobeiträge finden Sie hier: https://www.jagdverband.de/bundestagswahl

31.07.2021, mr

 

Sammelbestellung Betonrohrfallen verteilt

Zahlreiche Jägerinnen und Jäger aus dem Kreis Gifhorn haben sich zu einer Sammelbestellung von Betonrohrfallen und Zubehör zusammen getan. Koordiniert wurde die Sammelbestellung von Marion Klopp, der Beautragten für Prädatorenmanagement im Kreis Gifhorn.

Heute wurden die Betonrohrfallen geliefert. Zwölf Stück der „Krefelder Fuchsfalle“ in den unterschiedlichen Ausführungen sowie Kastenfallen „Krefelder Waschbärfalle“, Abfangkörbe und Fallenmelder „Mink Police“ wurden mit einem großen LKW auf dem Rittergut in Ribbesbüttel abgeladen. Die Jäger sind anschließend mit PKW-Anhängern einzeln vorgefahren. Mit dem Gabelstapler auf Palette wurden dann die Fallen aufgeladen und in die Hegeringe und Reviere verteilt.

Die Anschaffung der Fallen wird vom Landkreis Gifhorn anteilig bezuschusst und so die Raubwildbejagung und die Bejagung der invasiven Arten Waschbär, Marderhund und Nutria gefördert. Durch die aktive Fallenjagd können die Jägerinnen und Jäger einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz und zur Artenvielfalt beitragen. Auch Schäden in der Landwirtschaft wird vorgebeugt.

20.07.2021, mr

Die Rückkehr von Hörnerklang und Jagdgesang

Isenhagener Kreisblatt, 17.07.2021

Steinhorst – Seit Mitte Juni können die Jagdhornbläser Isenhagener Land sich wieder zum Üben treffen. Stefan Niebuhr, musikalischer Leiter, zeigt sich erfreut, dass man wieder zum Horn greifen und erfrischende Jagdmusik spielen kann.

Bedingt durch die Corona-Regeln, musizierten die Bläser zunächst an der Waldhütte der Familie Dreyer in Oerrel im Freien. 36 Bläserinnen und Bläser, davon acht Jungbläser gehören den Jagdhornbläsern an, die sich zum Teil über Jahrzehnte hinweg der Jagdmusik verschrieben haben. Der Präsident der Bläsergruppe, Christian Kaiser, ergänzt, dass das Jagdhornblasen eine sehr lange Tradition habe und stets eine Jagd eröffnet, die Strecke verbläst und die Jagd beendet.

Geblasen werde auch in dieser Gruppe mit dem Fürst-Pless-Horn, dem Ventil-Fürst-Pless-Horn sowie dem Parforcehorn, sagt Niebuhr und ist stolz auf die „Truppe“. Über das Jahr hinweg kommen die Jagdhornbläser nicht nur zu den Proben zusammen, sondern treten auch bei den Versammlungen der Hegeringe oder bei Treibjagden, Hubertusmessen, Wettbewerben sowie auch bei familiären Ereignissen auf. Am Dienstagabend konnte man die Bläsergruppe mit 22 Bläsern auf dem Grundstück von Anna Gries und Sascha Röling in Steinhorst hören. Sie trafen sich dort zum Üben und verbanden dies mit einer Einladung ihrer beiden Mitglieder, die sich mit dem Erwerb einer Hofstelle ihren Zukunftstraum erfüllt haben und daher zu einer Einweihungsparty geladen hatten.

Geübt wird wöchentlich dienstags von 19 bis 20.30 Uhr im Hotel Dierks in Repke. „Für die Jungbläser beginnt die Chorprobe stets eine Stunde vorher“, so Niebuhr. Bei entsprechender Planungssicherheit werde es künftig wieder einen Übungs- und Auftrittsplan geben, sagt der musikalische Leiter und bietet Interessierten schöner Jagdmusik das Mitspielen an. Mitmachen könne jeder – egal welchen Alters, ob Anfänger oder Quereinsteiger –, der Lust am jagdlichen Blasen hat, betont auch Präsident Kaiser, der sich über jeden Neuzugang freuen würde. Bei den Chorproben und Auftritten komme auch das Gesellige nicht zu kurz.

Wer mehr über die Jagdhornbläser erfahren möchte kann sich an Stefan Niebuhr in Hankensbüttel unter (0171) 43787685, wenden. Außerdem finden Interessierte auch auf der Homepage der Jägerschaft Gifhorn unter www.jaegerschaft-gifhorn.de weitere Infos zu den Jagdhornbläsergruppen. oll

„Wild gehört auf die Speisekarte“

Isenhagener Kreisblatt, 17.07.2021

Gifhorn – Es war ein Versuch, die Kooperation zwischen der Regionalinitiative „Südheide genießen“, dem Gifhorner Dehoga-Kreisverband (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) und der Jägerschaft zu vertiefen und der Öffentlichkeit das Wildbret aus heimischen Wäldern näherzubringen. Der Genussabend in Scheune und Biergarten des Hotels Deutsches Haus wurde ein voller Erfolg.

Dannenbütteler Wildschinkenrosen an sonnengereiften Galia-Melonen als Vorspeise, Rehrückenspieße auf Zimtstange, Sauerkirsch-Chutney, mit Buchenrinde gebeizter Rehrücken, Wildschweinkeule in Rosmarin und Gin mariniert sowie hausgemachte Wildbratwurst an Preiselbeersenf vom Grill, als Dessert erfrischende Limettencreme mit Beeren der Saison – so weit ein Auszug aus der Speisekarte.

Unter den 70 Gästen konnte der Vorsitzende des Dehoga-Kreisverbandes, Armin Schega-Emmerich, auch den Schirmherrn der Regionalinitiative „Südheide genießen“, Landrat Dr. Andreas Ebel, den Vorsitzenden Joachim Banse, Geschäftsführerin Dr. Rebekka Schütte und den Vorsitzenden der Jägerschaft Gifhorn, Ernst-Dieter Meinecke, zusammen mit dem Parforcehorn-Bläsercorps Gifhorn unter Leitung von Günther Kaufmann begrüßen.

Schega-Emmerich erinnerte daran, dass die Idee zu dem Grillabend aus einem Gastro-Workshop entstanden war. „Die meisten Leute wissen gar nicht, dass sich Wildfleisch auch hervorragend zum Grillen eignet“, sagte Ernst-Dieter Meinecke. Dr. Rebekka Schütte, die auch für regionalen Produkte der Südheide warb, betonte, dass Wild absolut artgerecht in seiner natürlichen Umgebung aufwächst. Auch Landrat Dr. Andreas Ebel, selbst einer der Jäger unter den insgesamt 2000 Mitgliedern der Kreisjägerschaft Gifhorn, empfahl den Restaurants, sich in ihren Küchen mit Wildbret auseinanderzusetzen, und das zu allen Jahreszeiten. Da die Nachfrage groß war, planen Meinecke und Schega-Emmerich schon den nächsten Grillabend.

Der Dehoga-Vorsitzende empfahl seinen Kolleginnen und Kollegen im Landkreis, auch selbst einmal solche Abende zu veranstalten. sg

Die Kooperationspartner waren mit dem Grillabend sehr zufrieden und planen schon den nächste (v.l.): Armin Schega-Emmerich, Ernst-Dieter Meinecke, Dr. Rebekka Schütte, Landrat Dr. Andreas Ebel und Joachim Banse. Fotos (2): Glasow